Bauanleitung

Schritt 1: Die Grundkonstruktion des Hochbeetes anhand des Videos aufbauen.

    • Achtung! Beim Bauen jeweils einen Abstand von mindestens 2 mm Breite zwischen den einzelnen Brettern lassen! Dies entspricht der Dicke des Gliedermaßstabes / Zollstockes.

Schritt 2: Die Wurmkiste bauen.

    • Eine der langen Seiten der Bäckerkiste heraussägen.
    • Diese Seite mit der größeren Plexiglasscheibe wieder verschließen (Einblick in die Wurmkiste).
    • Anschließend die Wurmkiste mit der kleineren Plexiglasscheibe (mit Löchern) als Querwand mittig unterteilen. Dadurch entsteht ein Zweikammer-System innerhalb der Wurmkiste, das abwechselnd mit Bio-Abfall befüllt werden kann.

Schritt 3: Die Unterkonstruktion mit der Wurmkiste verschrauben.

Schritt 4: Die erste Klappe anbringen (Einblick in die Wurmkiste - Öffnung nach unten).

    • Die obere Klappe (800 mm x 300 mm) an der Grundkonstruktion befestigen, um einen Einblick in die Wurmkiste zu ermöglichen.
      Achtung! Wird nach unten geöffnet.

Schritt 5: Die zweite Klappe anbringen (Öffnung für die Wurmtee-Wanne – Öffnung nach oben).

    • Die untere Klappe (800 mm x 100 mm) an der Grundkonstruktion befestigen, damit die Wurmtee-Wanne entnommen werden kann.

Schritt 6: Den Boden aus den Restholzbrettern anfertigen.

Schritt 7: Den Beetkörper mit Noppen- oder Teichfolie ausschlagen.

Schritt 8: Die Wurmkiste mit Deckel verschließen.

    • Den Deckel (lackierte Siebdruckplatte) über der Wurmkiste befestigen, damit die Würmer vor Regenwasser geschützt werden.
    • Befestigung und Vorhängeschloss am Deckel anbringen. Diebstahlschutz!

Schritt 9: Das Hochbeet mit der integrierten Wurmkiste auf eine Europalette stellen.

    • Das fertige Hochbeet zum einfacheren Transport auf eine Europalette stellen.

Fertig ist das innerstädtische Refugium für Würmer sowie nachhaltig angebautes Gemüse und Obst, in dem organischer Abfall in Humus umgewandelt und ein Kreislauf zwischen Mensch und Natur erfolgt.

Materialliste

Position Menge
Stück bzw. L
Material Maße in mm Preis Kosten Wurmkiste
1 16 Bretter (Fichte)* 2000 x 100 2,92 € 46,72 €
2   Restholz (Fichte)      
3 1 Siebdruckplatte 800 x 500 16,50 € 16,50 €
4 1 Bäckerkistea 600 x 400 x 420 16,27 € 16,27 €
5 1 Plexiglasscheibe** 1000 x 420 14,90 € 14,90 €
6 120 Universalschrauben
(Stahl, extra Korrosionsschutz)
verschiedene Größen ca. 10,00 € 10,00 €
7 4 Metallwinkel (3 mm) 40 x 20 x 40 3,64 € 1,82 €
8 6 Scharniere (vollverzinkt) 60 x 60 1,55 € 9,30 €
9 1 Vorhängeschloss   1,45 € 1,45 €
10 6 Kanthölzer (Fichte) 3000 (Länge) 7,92 € 47,36 €
11 1 L Leinöl-Firnis,
biologischer Holzschutza
  14,80 € 14,80 €
12 1 Fliegengitter (Metall) 600 x 400 4,00 € 4,00 €
13 ½ Rolle Noppen- oder Teichfolie
für Hochbeete
900 x 6500 19,95 € 9,98 €
14 2 Auffang- oder Laborschalen 3,5 l (PP) 345 x 245 x 40 5,00 € 10,00€
15 1 Europalette (Kunststoff) 1200 x 800 x 150 ca. 20,00 € 20,00 €
        Summe ca. 223,10 €

Preisangaben Bauhaus, aamazon [Stand Oktober 2019]

* Die Bretter werden in 2 Teile a 1200 mm x 100 mm und 800 mm x 100 mm zugeschnitten
** Die Plexiglasscheibe wird in 2 Teile a 600 mm x 420 mm (Außenwand der Wurmkiste) und 400 mm x 420 mm (Querwand der Wurmkiste) zugeschnitten

Befüllung

Hochbeete werden in der Regel mit mindestens drei unterschiedlichen Materialschichten befüllt. Damit dies ressourcenschonend ohne vermeidbaren Zukauf von Materialien erfolgen kann, ist eine mittel- bis langfristige Planung empfehlenswert. Wenn Sie den Bau gut planen, können Sie die für die Füllung des Hochbeets benötigten Materialien selbst sammeln.

Das Hochbeet mit integrierter Wurmkiste kann prinzipiell zu jeder Jahreszeit gebaut werden. Die Befüllung des Beetkörpers und die der integrierten Wurmkiste erfolgt aus guten Gründen jedoch bevorzugt im Frühling und im Herbst. Folgende Vorteile hat die Befüllung im Frühling bzw. Herbst:

Frühling:

  • Reifer Kompost (Lagerdauer ca. 6-12 Monate, feinkrümelig, Geruch nach Walderde), Pflanzen- und Erntereste (Wurzeln, Kraut, Blätter) sowie Schnittgut von (Obst-) Bäumen können zur Befüllung der Hochbeete verwendet werden.
  • Anschließend kann direkt mit der Aussaat und der Bepflanzung begonnen werden.

Herbst:

  • Im Herbst ist ausreichend Füllmaterial für die unterste Schicht des Hochbeetes vorhanden, da Pflanzen- und Erntereste, Schnitt von Sträuchern oder Bäumen, aber auch Laub verwendet werden können.
  • Reifer Kompost (Lagerdauer ca. 6-12 Monate, feinkrümelig, Geruch nach Walderde) kann zur Befüllung der Hochbeete verwendet werden.
  • Anschließend kann direkt mit der Aussaat und der Bepflanzung von Wintergemüse begonnen werden.

1. Befüllung des Beetkörpers

Schicht 1: Dicke Äste oder Stammholz sowie Äste und Zweige

Bei der ersten und untersten Schicht handelt es sich um die gröbste Schicht, die vorzugsweise aus dicken Ästen oder Stammholz besteht. Darauf werden feinere Holzabfälle, Äste oder Zweige gelegt. Diese Schicht dient als Drainage und sorgt für eine gute Durchlüftung des Hochbeets.

Empfehlung: Die Äste gut verdichten/zusammenpressen, damit die Zwischenräume geschlossen werden und die Erde später nicht absackt.

 

 

Schicht 2: Halbreifer Kompost

Die zweite Schicht besteht aus halbreifem Kompost (Lagerdauer 3-4 Monate, grobkrümelig, noch kein Geruch nach Walderde), dem zusätzlich Pferdeäpfel (erwärmen den Boden bei der Zersetzung und begünstigen so das Pflanzenwachstum), wenn vorhanden, hinzugefügt werden können. Diese zweite Schicht liefert die benötigten Nährstoffe für tiefer wurzelnde Pflanzen. Bei der Befüllung ist zu beachten, dass diese Schicht bis an die Wurmkiste heranreicht und alle Seiten der Wurmkiste umgibt. (Einzige Ausnahme ist die Seite der Plexiglasscheibe, die den Einblick in die Wurmkiste von außen ermöglicht.)

Tipp 1: Alternative bei der Materialschichtung
Auf die erste Schicht zunächst Blätter und Laub geben, dadurch kann die Menge an halbreifem Kompost in der zweiten Schicht verringert werden.

Schicht 3: Gartenerde und reifer Kompost

Für die dritte und oberste Schicht (15 – 20 cm) kann Gartenerde, reifer Kompost sowie im Handel erhältliche Hochbeet-Pflanzerde verwendet werden. Achten Sie auf torffreie1 Erde.

Empfehlung: Den Beetkörper bis zu der oberen Holzkante befüllen, da die Schichten in den kommenden Wochen noch einige Zentimeter absacken werden.

2. Befüllung der integrierten Wurmkiste

In die eine Kammer der integrierten Wurmkiste werden Kompostwürmer (siehe Tipp 2) mit einer Schicht Bioabfall ggf. mit etwas Erde gesetzt. Anschließend regelmäßig Bioabfälle aus Ihrer Küche in dünnen Lagen in die Wurmkiste legen, bis die eine Kammer der Kiste gefüllt ist. Dann kann mit der Befüllung der zweiten Kammer begonnen werden.

Tipp 2: Kompostwürmer für das Hochbeet mit integrierter Wurmkiste
Für die Wurmkiste empfehlen sich sogenannte Kompostwürmer (z. B. „Eisenia andrei“ oder „Eisenia fetida“), da diese im Vergleich zu Regenwürmern besser kompostieren und sich in weniger tiefen Erdschichten aufhalten. Dadurch können die Bioabfälle besser kompostiert werden. Sie erhalten die Kompostwürmer im Handel, jedoch können Sie sie u.a. auch durch eine Spende in Kleingartenvereinen und Urban-Gardening-Projekten erhalten.

Quellen:

  • 1 NABU (2019). NABU-Aktion: Wir gärtnern ohne Torf!, Abruf am 28.10.2019.
  • Amelung, W., et al. (2018). Scheffer/Schachtschabel Lehrbuch der Bodenkunde. Springer-Verlag.
  • Nüsslein-Müller, S. (2019). Die Küchengarten-Box. Kraut & Rüben, (3) 2019, Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH.